Oxalsäure verdampfen – Kartuschengerät

Es stellt sich immer mehr heraus, dass das Verdampfen von Oxalsäure ein gangbarer Weg für die effektive und verhältnismäßig verträgliche Varroabehandlung sein kann. Seit vielen Jahren gibt es die Pfännchenverdampfer die gut funktionieren. Der Oxamat ist davon eine Abart die ebenfalls viele Freunde hat. Beide Geräte haben nur den Nachteil, relativ viel Zeit bei der Anwendung zu benötigen. Das kann bei überdurchschnittlichen Völkerzahlen schon ein Showstopper sein.

Seit einige Zeit gibt es nun eine kleine Flut an weiteren Verdampfern. Einige davon haben den Vorteil mit einer Gaskartusche betrieben zuwerden. Das erhöht die Anwendungsfreundlichkeiten stark. Meine Erfahrungen mit einem davon möchte ich hier kurz schildern.

Ein Kollege und ich kauften je einen des Gerätes von Weihmayr, https://www.weihmayr.com/Oxalsaeure-Verdampfer-gasbetrieben. Das Gerät macht einen guten, durchdachten Eindruck, die Beschreibung war klar. Ein Video erläutert die Anwendung noch anschaulicher. In der Praxis ergaben sich zunächst keine Probleme, bis zur Behandlung des fünften Volkes, da war das Rohr plötzlich dicht, verstopft. Und zwar an den Nieten vorne im Rohr an die man nicht leicht zum Reinigen herankommt, besonders, wenn man nicht mit diesem Problem rechnet. Dass das Rohr zu ist merkt man, wenn OS beim Lüfter rauskommt und sich an den Lüfterblätter niederschlägt, was letztendlich zur Blockade des Lüfters führt. Sehr unbefriedigend! Ausserdem muss man darauf achten, ob Wind geht. Selbst ein kleines Lüftchen sorgt für das Verwehen der Flamme und damit für ein schlechtes Aufheizen der Verdampfungskammer und des Verdampfungsrohres.

Ich schrieb den Hersteller an und äußerte meine Bedenken zur Praxistauglichekeit des Verdampfers. Auch fragte ich eine Rücknahme bzw. Umtausch in einen Pfännchenverdampfer an. Er meint natürlich, das Gerät funktioniert, man müsse nur Anleitungsgemäß damit umgehen, z.B. Aufheizphase, richtige Menge an Oxalsäure etc. Das Gerät war bei mir so heiss, dass man sich am Rohr vorne die Finger verbrennt. Die OS-Menge war mit 1 g genau wie vorgeschlagen. Auf die Bitte der Rücknahme wurde nicht eingegangen.

Ich ging also dazu über, nach jedem dritten behandelten Volk das Gerät mit Natronlösung (Kaiser-Natron) zu spülen, damit das Rohr durchgängig blieb. Das sollte laut Hersteller eigentlich nur abschliessend nach Gebrauch nötig sein, muss aber IMHO regelmäßig während des Gebrauchs gemacht werden.

Meine Meinung: das Gerät ist in dieser Form für > 5 Völker nicht brauchbar. Schade eigentlich.

Mögliche Ursachen: Zu schwacher Luftstrom (12V-Lüfter an 9V-Batterie) und zu langes Rohr, sowie Kristallisationspunkte wo keine sein sollten. Das sind aber nur Vermutungen durch die erfahrenen Probleme.

Mein Kollege, der das Gerät gleichzeitig gekauft hatte, hat da sein ganzes handwerkliches Talent und seinen Ideenreichtum hineingesteckt um für sich eine brauchbare Lösung zu finden. Auch er ist der Meinung, dass das Teil im Originalzustand seinen Zweck nicht erfüllen kann.

Bei den YouTube-Imkern findet man einen positiven „Test“, aber dabei wurde nur ein Volk bedampft. Da hat es bei mir auch funktioniert, aber nicht bei 50, da ist es ein Albtraum!

Update: Auf diesem Beitrag hin erreichten mich  mehrere Nachrichten von verärgerten Usern mit ähnlichen Erfahrungen.

Ein Kommentar

  1. Hallo
    ich bin mit den Pfannenverdampfern mit Glühkerze 12 V sehr zufrieden,
    wichtig ist die Herstellung aus Blech und nicht aus Alu.
    Je mehr Material, desto länger dauerrt die Aufheizung.
    Befüllen und Aufheizen ca. 2 Minuten, Abkühlen 2 Minuten.
    Mit 2 Verdampfern kannst du schon ein paar Völker am Tag schaffen.
    LG Rolf
    Habe 25 Völker und 20 Ableger

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