In verschiedenen bunten Anzeigen in Imkerfachzeitschriften liest man immer wieder mal von Königinnen die „verschiedene Qualitätskontrollen“ durchlaufen bevor sie verkauft werden. Das ist gut so, wenn es so ist und es sinnvolle Kontrollen sind.
Was kann man bei einer frisch begatteten Königin kontrollieren?
Zunächst mal muss die Eilage kontrolliert werden. Dann kann die körperliche Unversehrtheit überprüft werden. Möglicherweise wird noch eine Exterieurprüfung vorgenommen werden („Rassetypisches Aussehen“). Dann war es das eigentlich schon, denn das Begattungskästchen muss wieder frei werden für die nächste Serie.
Bei vorselektierten Königinnen sollte es anders laufen
Bereits bei der Aufzucht gilt es große Sorgfalt walten zu lassen. Das beginnt bei der Erstellung eines starken und bestens versorgten Pflegevolkes und geht mit der Vorbereitung von Begattungseinheiten weiter, wobei wieder auf keinen Fall gespart werden darf.
Spätestens nach den eingangs beschriebenen Prüfungen werden die Königinnen in ausreichend großen Kästchen untergebracht. Falls keine Tracht herrscht muss gefüttert werden – ohne Mampf kein Kampf!
Im Mini-Plus kann die Königin zeigen, wie die Legetätigkeit aufgenommen wird, wie sie startet. Wie das Brutnest aussieht und in welchem Umfang es angelegt wird kann ebenfalls beurteilt werden. Das Aussehen der Brut läßt einen gewissen Rückschluss auf die Vitalität der Bienen zu. Ein jeweils frühzeitiges Erweitern ist nötig.
Nach dem Schlupf des ersten Brutsatzes (21 Tage) können die Arbeiterinnen beurteilt werden. Wie ruhig bewegen Sie sich auf der Wabe, wie gleichmäßig ist die Farbgebung, also wieder die Exterieurprüfung.
Nach weiteren 14 Tagen kann schon die Sanftmut der neuen Generation beurteilt werden.
Nach einer weiteren Wartezeit kann nun beurteilt werden wie gut die Bienen eine Erweiterung annehmen und Mittelwände ausbauen. Dabei kann die Qualität des Baues schon etwas beurteilt werden z.B. insbesondere beim Ausbau von kleinzelligeren Mittelwänden.
Die spätere Honigleistung und Schwarmträgheit kann dadurch zwar nicht vorausgesagt werden, aber durch die Auswahl der Mutter- und Vatertiere ist die Wahrscheinlichkeit einer hohen Qualität gegeben.
Wenn Königinnen also etwa 7-8 Wochen noch beim Züchter verbringen, kann dieser eine Vorauswahl für seine Kunden treffen. Das kostet Zeit, Material und Kraft, muss also extra gelöhnt werden.
Wir machen diese Arbeit gerne auf Kundenwunsch. Sie können sicher sein, dass vorselektierte Königinnen eine Qualität haben die wir in unsere eigenen Völker einweiseln würden. Da man nicht alle Variablen bei der Zucht und Aufzucht kontrollieren kann, wachsen Königinnen die alle Kriterien erfüllen nicht zu Hunderten heran. Deshalb bleibt manchmal auch ein Kundenwunsch unerfüllt. Ich bitte uns das nachzusehen. Bei uns wird im eigenen Betrieb auch keine Köngin eingeweiselt, die nicht oben genannte Vorselektion durchlaufen hat. Lieber lasse ich eine bewährte Altkönigin im Volk. Gestern habe ich eine dreijährige Königin in ihrem Volk belassen die immer noch die Waben von Holz bis Holz voll belegt.
Massenproduktion von Königinnen überlassen wir gerne anderen Bienenhaltern.
Hallo Reiner!
Genauso finde ich es Klasse, wie Du die Königinnen selektierst.
Es sind leider viele viele Königinnen unterwegs, die die Bezeichnung „Buckfast“ und „vorselektiert“ nicht verdienen.
Lieber Klasse statt Masse!
Weiter so!